Monatliche und jährliche Lebenshaltungskosten eines alleinerziehenden Vaters in Genf
- 6,500%
Monatliche und jährliche Lebenshaltungskosten eines alleinerziehenden Vaters in Genf
- 6,500%
Übersicht
- Chauffeur / Kurier
Beschreibung
Herzlich willkommen zu unserem Interview mit Tomasz, einem alleinerziehenden Vater aus Polen, der in Genf als Busfahrer arbeitet und seine 12-jährige Tochter Zosia alleine großzieht. Tomasz gibt uns heute einen tiefen Einblick in sein Leben in der Schweiz, seine Erfahrungen, Herausforderungen und Freuden.
Monatliche und jährliche Lebenshaltungskosten einer Familie in Genf – tabellarische Übersicht
Kostenpunkt | Monatlich (CHF) | Jährlich (CHF) | Bemerkungen |
---|---|---|---|
Miete inkl. Nebenkosten | 2.100 | 25.200 | 3-Zimmer-Wohnung in Genf |
Lebensmittel | 600–700 | 7.200–8.400 | Für zwei Personen, Einkauf bei Discountern |
Öffentlicher Verkehr | 150 | 1.800 | Monatsabo für Vater und Tochter |
Carsharing (Mobility) | 50–100 | 600–1.200 | Gelegentlich für Ausflüge/Einkäufe |
Krankenversicherung | 600 | 7.200 | Für beide, hohe Franchise (2.500 CHF) |
Telefon/Internet | 80 | 960 | Anbieter: Salt |
Freizeit/Unterhaltung | 300–400 | 3.600–4.800 | Tanzkurs, Kino, Restaurant, Ausflüge |
Kinderbetreuung (Lunchbetreuung) | 150–200 | 1.800–2.400 | Parascolaire, einkommensabhängig |
Kleidung | 100 | 1.200 | Für beide |
Taschengeld für Kind | 50 | 600 | Für Zosia |
Unvorhergesehene Ausgaben | 50–100 | 600–1.200 | Bücher, Schulmaterial, kleine Anschaffungen |
Kinderattraktionen | 50–100 | 600–1.200 | Kino, Ausflüge |
SERAFE (Radio/TV-Gebühr) | – | 335 | Obligatorisch, jährlich zu zahlen |
Steuern | – | 5.000 | Nach Einkommen |
Zahnarztkosten | – | mehrere Hundert | Variabel, nicht von Grundversicherung gedeckt |
Schulkosten (Lehrmittel, Ausflüge) | – | 200–300 | Jährlich, für Materialien und Aktivitäten |
Ersparnisse | 500–700 | 6.000–8.400 | Durchschnittlich pro Jahr |
Hinweise:
-
Kinderkrippe (bei Bedarf): 2.000–2.500 CHF/Monat ohne Subventionen (nicht mehr aktuell, Kind ist schulpflichtig)1.
-
Familienzulage: 300 CHF/Monat für das Kind, wird über den Arbeitgeber beantragt1.
-
Viele Kosten sind einkommensabhängig und können durch Subventionen reduziert werden1.
Fazit:
Das Leben in Genf ist mit hohen Fixkosten verbunden, insbesondere für Miete, Krankenversicherung und Lebensmittel. Ein strukturiertes Haushaltsbudget ist unerlässlich, um finanziell über die Runden zu kommen1.
1. Grundlegende Informationen
Reporter: Guten Tag, Tomasz. Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für uns nehmen. Erzählen Sie uns doch bitte zuerst etwas über sich. Seit wann leben Sie in der Schweiz und in welcher Stadt/Region sind Sie zu Hause?
Tomasz: Grüezi! Gerne, ich freue mich, meine Erfahrungen zu teilen. Ich lebe jetzt seit ziemlich genau fünf Jahren in der Schweiz. Nach meiner Scheidung in Polen habe ich mich entschlossen, hierherzukommen, um eine neue Perspektive zu finden. Ich wohne in Genf, genauer gesagt in einem ruhigen Quartier etwas außerhalb des Zentrums.
Reporter: Und was machen Sie beruflich?
Tomasz: Ich arbeite als Busfahrer bei den Transports Publics Genevois (TPG). Es ist ein anspruchsvoller, aber auch sehr abwechslungsreicher Job. Man ist viel unterwegs und lernt die Stadt von einer ganz anderen Seite kennen.
Reporter: Wie steht es um Ihre Sprachkenntnisse? War das für Ihre Arbeit notwendig?
Tomasz: Als ich hierherkam, sprach ich eigentlich nur Polnisch und ein bisschen Englisch. Für meine Arbeit hier in Genf war es absolut notwendig, Französisch zu lernen. Genf ist ja eine französischsprachige Stadt. Ich habe gleich zu Beginn einen Intensivkurs besucht und auch viel im Alltag gelernt. Die Fahrgäste, die Kollegen – man ist ständig gezwungen, Französisch zu sprechen, und das hilft ungemein. Mittlerweile komme ich sehr gut zurecht, auch wenn ich ab und zu noch nach Worten suchen muss. Deutsch spreche ich nur ein paar Brocken, aber das ist hier in der Romandie auch nicht wirklich nötig.
Reporter: War der Umzug für Sie schwierig und wie lange hat es gedauert, bis Sie sich eingelebt hatten?
Tomasz: Ja, der Umzug war schon eine große Herausforderung. Nicht nur die sprachliche Barriere, sondern auch die komplett neue Umgebung und das andere System. Ich bin ja mit meiner damals siebenjährigen Tochter Zosia hierhergekommen, das hat es natürlich noch etwas komplizierter gemacht. Die ersten sechs Monate waren am härtesten. Alles war neu, man fühlt sich oft verloren. Aber mit der Zeit, durch die Arbeit und die Hilfe der polnischen Gemeinschaft hier, habe ich mich langsam eingelebt. Ich würde sagen, es hat ungefähr ein Jahr gedauert, bis ich mich wirklich zu Hause gefühlt habe. Jetzt ist es mein Zuhause.
Reporter: Und wer lebt mit Ihnen zusammen?
Tomasz: Ich lebe hier mit meiner Tochter Zosia. Sie ist jetzt zwölf Jahre alt und unser kleines Dreamteam. Sie ist eine sehr aufgeweckte und talentierte junge Dame, die sich sehr für modernen Tanz interessiert.
2. Arbeit und Verdienst
Reporter: Kommen wir zum Thema Arbeit. Wie haben Sie damals Ihren Job gefunden? Haben Sie Empfehlungen für Jobsuchende?
Tomasz: Das war tatsächlich eine Mischung aus Glück und Beharrlichkeit. Ich habe mich damals online beworben, über die offizielle Webseite der TPG. Ich würde immer zuerst direkt bei den Unternehmen schauen, die einen interessieren. Große Firmen haben oft gute Karriereportale. Ansonsten gibt es in der Schweiz auch viele gute Jobportale wie JobScout24 oder Jobs.ch. Für spezifische Berufe gibt es auch spezialisierte Personalvermittler, aber da habe ich keine persönlichen Erfahrungen gemacht. Wichtig ist, einen sauberen und vollständigen Lebenslauf zu haben und alle geforderten Unterlagen bereitzuhalten.
Reporter: Gibt es etwas, worauf man bei der Jobsuche besonders achten sollte?
Tomasz: Ja, auf jeden Fall! Man sollte immer darauf achten, dass die Stellenangebote seriös sind. Es gibt leider auch schwarze Schafe. Niemals im Voraus Geld bezahlen für eine Jobvermittlung! Und ganz wichtig: Informiert euch über die Gehaltsspannen für eure Branche und Position. Die Schweiz ist teuer, und man möchte ja auch fair entlohnt werden. Manchmal werden auch nur befristete Verträge angeboten, das sollte man genau prüfen, wenn man langfristig bleiben möchte.
Reporter: Mussten Sie Ihre beruflichen Qualifikationen hier anerkennen lassen? Wie war dieser Prozess?
Tomasz: Ja, das musste ich. Als Busfahrer musste ich meine polnische Fahrerlaubnis D und den Fähigkeitsausweis (CZV) in der Schweiz anerkennen lassen. Das läuft über das Bundesamt für Strassen (ASTRA). Es war ein recht bürokratischer Prozess mit vielen Formularen und Dokumenten, die übersetzt und beglaubigt werden mussten. Ich musste auch eine medizinische Untersuchung machen und einen Nachweis über meine Fahrpraxis erbringen. Es hat einige Wochen gedauert und ich musste auch ein paar Gebühren dafür bezahlen, aber letztendlich war es machbar. Man muss einfach geduldig sein und alle Anweisungen genau befolgen.
Reporter: Wie würden Sie die Arbeitskultur in der Schweiz im Vergleich zu Polen beschreiben?
Tomasz: Das ist ein großer Unterschied. In der Schweiz ist die Pünktlichkeit extrem wichtig, fast schon heilig (lacht). Auch die Hierarchien sind oft flacher und die Kommunikation direkter. Man bekommt schneller Feedback, was ich persönlich sehr schätze. Es gibt auch eine höhere Erwartung an die Eigenverantwortung. Die Arbeitnehmer sind sehr professionell und effizient. In Polen war es manchmal etwas flexibler und familiärer, hier ist es strikter und leistungsorientierter. Aber ich habe das als positiv empfunden, man weiß genau, was erwartet wird.
Reporter: Wie sieht ein typischer Arbeitstag als Busfahrer aus?
Tomasz: Mein Arbeitstag beginnt meistens sehr früh, oft schon um 4 oder 5 Uhr morgens, oder spät am Nachmittag, je nach Schichtplan. Ich fahre verschiedene Linien in Genf und Umgebung. Das bedeutet, man ist den ganzen Tag im Verkehr unterwegs, muss aufmerksam sein und mit vielen verschiedenen Menschen interagieren. Es ist nicht nur Fahren, man ist auch eine Art Ansprechpartner für die Fahrgäste, hilft bei Fragen zu Haltestellen oder Verbindungen. Dann gibt es natürlich Pausen und am Ende der Schicht übergebe ich den Bus an den nächsten Fahrer. Es ist ein Job, der viel Konzentration erfordert, aber auch viel Abwechslung bietet.
Reporter: Wie war Ihr Einstiegsgehalt und was verdienen Sie heute?
Tomasz: Mein Einstiegsgehalt war damals in der Probezeit etwas tiefer, ich glaube, es waren etwa 5.500 CHF brutto im Monat. Nach der Probezeit und mit meiner Erfahrung hat sich das dann erhöht.
Reporter: Können Sie uns Ihre monatliche Brutto- und Netto-Gehalt nennen?
Tomasz: Aktuell liegt mein monatliches Brutto-Gehalt bei etwa 7.200 CHF. Nach Abzug aller obligatorischen Beiträge wie Sozialversicherungen, AHV, IV, ALV und Pensionskasse, liegt mein Netto-Gehalt bei ungefähr 5.500 CHF. Es ist ein gutes Einkommen, aber die Kosten sind hier eben auch sehr hoch.
Reporter: Haben Sie zusätzliche Einkommensquellen?
Tomasz: Nein, aktuell nicht. Mein Job als Busfahrer ist meine einzige Einkommensquelle. Meine Freizeit widme ich meiner Tochter und meinen Hobbys.
Reporter: Wie beurteilen Sie die beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten in der Schweiz?
Tomasz: Die Möglichkeiten sind definitiv da, wenn man bereit ist, sich weiterzubilden und engagiert ist. Bei der TPG gibt es interne Schulungen und man kann sich für verschiedene Positionen weiterentwickeln, zum Beispiel als Fahrlehrer oder in die Disposition. Ich habe auch Kollegen, die sich in andere Bereiche weitergebildet haben. Ich denke, in der Schweiz wird viel Wert auf lebenslanges Lernen gelegt, und das ist gut.
Reporter: Und wie sieht es mit der Work-Life-Balance aus?
Tomasz: Das ist ein Punkt, der in der Schweiz meiner Meinung nach sehr gut ist. Obwohl die Arbeit intensiv sein kann, wird viel Wert auf die Einhaltung der Arbeitszeiten und Erholungsphasen gelegt. Ich habe geregelte Schichten und genügend freie Tage, um Zeit mit Zosia zu verbringen. Die Ferienregelungen sind auch fair. Ich habe das Gefühl, dass hier ein gesünderes Gleichgewicht zwischen Berufs- und Privatleben herrscht als in Polen, wo man oft erwartet wurde, Überstunden zu leisten.
3. Lebenshaltungskosten
Reporter: Sprechen wir über die Lebenshaltungskosten, die ja in der Schweiz bekanntlich hoch sind. Beginnen wir mit den monatlichen Ausgaben. Wie hoch sind Ihre monatlichen Ausgaben für die Miete und Nebenkosten?
Tomasz: Die Miete ist hier definitiv der größte Kostenpunkt. Für unsere 3-Zimmer-Wohnung in Genf bezahle ich monatlich 1.950 CHF Miete plus Nebenkosten. Mit den Nebenkosten wie Heizung, Warmwasser und Hauswartung komme ich auf insgesamt etwa 2.100 CHF. Das ist schon ein Batzen Geld.
Reporter: Und für Lebensmittel?
Tomasz: Für Lebensmittel geben wir zu zweit im Monat etwa 600-700 CHF aus. Ich versuche, bewusst einzukaufen und Sonderangebote zu nutzen, aber die Preise sind im Vergleich zu Polen schon schockierend hoch.
Reporter: Wie viel geben Sie für Transport aus?
Tomasz: Da ich mit dem Bus zur Arbeit fahre und auch die öffentlichen Verkehrsmittel für Zosia und mich nutzen, haben wir ein Monatsabo für die TPG, das kostet uns zusammen etwa 150 CHF. Ein Auto habe ich nicht, das wäre zu teuer im Unterhalt. Gelegentlich nutzen wir mal ein Mobility-Auto für größere Einkäufe oder Ausflüge, das sind dann vielleicht 50-100 CHF extra im Monat, je nachdem.
Reporter: Wie hoch sind Ihre monatlichen Ausgaben für die Krankenversicherung und welche Franchise nutzen Sie?
Tomasz: Die Krankenversicherung ist auch ein großer Posten. Für Zosia und mich zahle ich monatlich zusammen etwa 600 CHF. Ich habe eine Franchise von 2.500 CHF gewählt, um die monatlichen Prämien etwas zu senken. Das bedeutet, ich muss die ersten 2.500 CHF an Gesundheitskosten pro Jahr selbst tragen, bevor die Krankenkasse einspringt. Ich bin bei der Concordia. Man muss da wirklich genau hinschauen und vergleichen, es gibt viele Anbieter und Modelle.
Reporter: Und für Freizeit und Unterhaltung?
Tomasz: Für Freizeit und Unterhaltung geben wir im Monat etwa 300-400 CHF aus. Davon geht einiges für Zosias Modern-Dance-Unterricht drauf, das ist ihr großes Hobby. Ansonsten gehen wir sonntags oft in den Park oder ins Kino, das ist auch nicht ganz billig. Manchmal gönnen wir uns ein Essen im Restaurant, aber das ist eher selten. Ich spiele gerne Gitarre, das kostet zum Glück nichts (lacht).
Reporter: Gibt es weitere monatliche Ausgaben?
Tomasz: Ja, da kommen noch diverse Kleinigkeiten dazu. Zum Beispiel 100 CHF für Kleidung, 50 CHF für Zosias Taschengeld, und vielleicht 50-100 CHF für unvorhergesehene Ausgaben oder kleine Anschaffungen. Manchmal auch ein paar Bücher oder Schulmaterial.
Reporter: Kommen wir zu den jährlichen Ausgaben. Besitzen Sie ein Auto? Wenn ja, welches Modell und Baujahr?
Tomasz: Nein, wie gesagt, ich besitze kein eigenes Auto. Ich habe bewusst darauf verzichtet, weil die Kosten für Anschaffung, Unterhalt, Versicherung und Parkplätze in Genf einfach extrem hoch sind. Für mich lohnt sich das nicht.
Reporter: Dann entfallen natürlich auch die jährlichen Ausgaben für Autoversicherung und Straßensteuer. Aber wie sieht es mit dem TV/SERAFE-Abonnement aus?
Tomasz: Das SERAFE-Abonnement, also die Radio- und Fernsehgebühren, kostet mich jährlich 335 CHF. Das ist obligatorisch, egal ob man einen Fernseher besitzt oder nicht.
Reporter: Haben Sie weitere jährliche Ausgaben, die Sie nennen möchten?
Tomasz: Ja, da wären zum Beispiel die Steuern. Die werden in Raten über das Jahr verteilt bezahlt, aber es ist eine jährliche Belastung, die man nicht unterschätzen darf. Für mich sind das etwa 5.000 CHF im Jahr. Dann kommen noch die Kosten für den Zahnarzt, die nicht von der Grundversicherung gedeckt sind. Das ist schwer vorhersehbar, aber man sollte da immer ein paar Hundert Franken pro Jahr einplanen. Letztes Jahr hatten wir Glück, dieses Jahr mussten wir für Zosias Zahnspange schon einiges bezahlen, das sind dann schnell mal mehrere tausend Franken über die Zeit.
Reporter: Und die Kosten für Telefon und Internet? Bei welchem Anbieter sind Sie?
Tomasz: Ich zahle für mein Mobiltelefon und das Internet zu Hause zusammen etwa 80 CHF im Monat. Ich bin bei Salt. Ich habe ein Paket mit unbegrenzten Anrufen und Datenvolumen. Es gibt günstigere Anbieter, aber ich bin zufrieden mit dem Service.
Reporter: Finden Sie die Lebenshaltungskosten in der Schweiz höher, als Sie erwartet hatten?
Tomasz: Absolut! Ich hatte schon gehört, dass die Schweiz teuer ist, aber die Realität hat meine Erwartungen noch übertroffen. Besonders die Mieten, die Krankenkassenprämien und die Lebensmittelpreise sind extrem hoch. Man muss wirklich sehr budgetbewusst sein, um hier über die Runden zu kommen, besonders als Alleinerziehender.
Reporter: Nutzen Sie Friseur-, Kosmetik- oder ähnliche Dienstleistungen? Wie beurteilen Sie deren Preise und Qualität?
Tomasz: Ich gehe alle paar Monate zum Friseur. Ein einfacher Haarschnitt kostet mich hier in Genf locker 40-50 CHF. Die Qualität ist in Ordnung, aber die Preise sind schon gesalzen. Kosmetikdienstleistungen nutze ich keine. Es ist Luxus, den man sich überlegen muss, ob man ihn sich leisten kann.
4. Ersparnisse und Investitionen
Reporter: Haben Sie Wege gefunden, Ihre Lebenshaltungskosten in der Schweiz zu senken?
Tomasz: Ja, das musste ich unbedingt. Der größte Hebel ist das Essen. Ich koche fast immer zu Hause, das ist viel günstiger als essen gehen. Ich kaufe oft in Discountern wie Lidl oder Aldi ein, die haben auch hier in der Schweiz gute Angebote. Und ich achte auf Aktionen und kaufe größere Mengen, wenn etwas im Angebot ist. Bei der Krankenkasse habe ich, wie gesagt, eine höhere Franchise gewählt, das spart monatlich Prämien. Und für Zosias Kleidung und Schulmaterial schaue ich oft in Secondhand-Läden oder auf Flohmärkten. Auch der Verzicht auf ein eigenes Auto spart enorm. Es sind viele kleine Dinge, die sich am Ende summieren.
Reporter: Wie viel konnten Sie monatlich/jährlich in der Schweiz sparen?
Tomasz: Das ist sehr unterschiedlich. Manchmal ist es schwer, überhaupt etwas zu sparen. Aber im Durchschnitt versuche ich, jeden Monat etwa 500-700 CHF auf die Seite zu legen. Das ist nicht viel, aber es ist wichtig, einen Notgroschen zu haben, besonders mit Kind. Im Jahr komme ich dann auf 6.000 bis 8.400 CHF.
Reporter: Investieren Sie Ihre Ersparnisse? Wenn ja, wie?
Tomasz: Nein, ich investiere meine Ersparnisse bisher nicht. Mein Fokus liegt darauf, ein finanzielles Polster aufzubauen und für Zosias Zukunft zu sparen. Ich bin kein Experte in Sachen Finanzen und bin da eher vorsichtig. Mein Geld liegt auf einem Sparkonto. Vielleicht werde ich mich in Zukunft mal mit dem Thema Altersvorsorge genauer auseinandersetzen, aber momentan ist das nicht meine Priorität.
Reporter: Haben Sie sich mit dem Schweizer Rentensystem auseinandergesetzt? Wie beurteilen Sie es?
Tomasz: Ich habe mich natürlich damit beschäftigt, weil es für meine Zukunft wichtig ist. Das Schweizer Rentensystem basiert auf dem Drei-Säulen-Prinzip:
- 1. Säule (AHV/IV): Die staatliche Vorsorge, die die Existenz sichern soll. Da zahle ich monatlich rein.
- 2. Säule (Pensionskasse): Die berufliche Vorsorge, die über den Arbeitgeber läuft. Auch hier zahle ich monatlich einen Beitrag.
- 3. Säule (private Vorsorge): Die freiwillige private Vorsorge, die steuerlich begünstigt wird. Hier habe ich bisher noch nicht aktiv etwas gemacht.
Das System ist im Grunde sehr gut und stabil, aber auch ziemlich komplex. Es gibt mir ein gewisses Gefühl der Sicherheit für das Alter, aber ich bin mir bewusst, dass die 1. und 2. Säule allein nicht ausreichen werden, um den gewohnten Lebensstandard zu halten. Deswegen ist es wichtig, dass ich auch privat etwas spare.
5. Alltag
Reporter: Kommen wir zum täglichen Leben. Wo kaufen Sie am liebsten Lebensmittel ein?
Tomasz: Am häufigsten kaufe ich bei Migros und Coop ein, weil die Auswahl dort am größten ist und ich dort die meisten Produkte finde, die wir brauchen. Aber, wie schon erwähnt, für Grundnahrungsmittel oder wenn ich gezielt sparen möchte, gehe ich auch zu Lidl oder Aldi. Die sind zwar nicht so weit verbreitet wie Migros und Coop, aber es lohnt sich, die Preise zu vergleichen. Und manchmal, wenn ich die Zeit habe, gehe ich auch auf den Wochenmarkt für frisches Gemüse und Obst, das ist zwar etwas teurer, aber die Qualität ist super.
Reporter: Wie beurteilen Sie die Preise der Produkte in der Schweiz im Vergleich zu anderen Ländern?
Tomasz: Die Preise sind extrem hoch, das ist kein Geheimnis. Wenn ich nach Polen fahre, fühle ich mich wie im Schlaraffenland, was die Preise angeht. Ein einfacher Einkauf, der in Polen 50 Euro kostet, kostet hier locker 150-200 CHF. Das ist schon ein Unterschied. Aber man gewöhnt sich daran und lernt, preisbewusster einzukaufen.
Reporter: Nutzen Sie Rabatte, Kundenkarten oder Spar-Apps?
Tomasz: Ja, absolut! Ich habe die Cumulus-Karte von Migros und die Supercard von Coop. Damit sammelt man Punkte, die man dann als Guthaben einlösen kann. Ich nutze auch die Apps der Supermärkte, die haben oft digitale Gutscheine und zeigen aktuelle Aktionen an. Und ich schaue immer in die Prospekte. Jeder Rappen zählt hier.
Reporter: Wie beurteilen Sie die Qualität der Lebensmittel in Restaurants und Geschäften? Gibt es Produkte, die Sie besonders empfehlen oder meiden?
Tomasz: Die Qualität der Lebensmittel ist generell sehr hoch in der Schweiz. Gerade bei Milchprodukten, Käse, Brot und frischem Gemüse und Obst merkt man einen deutlichen Unterschied. Das Fleisch ist auch von sehr guter Qualität. Ich kann besonders die Schweizer Käsesorten empfehlen, die sind fantastisch. Was ich eher meide, sind importierte Produkte, die oft noch teurer sind. Und ich versuche, weniger Fleisch zu essen, um Kosten zu sparen. In Restaurants ist die Qualität auch meist sehr gut, aber die Preise sind eben astronomisch.
Reporter: Zum Thema Transport: Nutzen Sie öffentliche Verkehrsmittel? Wie beurteilen Sie deren Qualität und Preise?
Tomasz: Ja, ich nutze die öffentlichen Verkehrsmittel sehr intensiv, beruflich und privat. Die Qualität ist ausgezeichnet. Die Busse und Trams sind pünktlich, sauber und modern. Das Netz ist sehr gut ausgebaut, man kommt überall hin. Die Preise sind allerdings, wie alles in der Schweiz, relativ hoch. Aber im Vergleich zu den Kosten für ein eigenes Auto und das Parken, ist es immer noch die günstigere und stressfreiere Option für mich.
Reporter: Lohnt es sich Ihrer Meinung nach, in der Schweiz ein Auto zu besitzen, oder ist es besser, sich auf die öffentlichen Verkehrsmittel zu verlassen?
Tomasz: Für mich persönlich und meine Situation als Alleinerziehender in einer Stadt wie Genf lohnt sich ein Auto nicht. Die Kosten für Anschaffung, Versicherung, Wartung, Benzin und vor allem Parkplätze sind enorm. In ländlicheren Gebieten mag das anders sein, aber in den Städten ist der öffentliche Verkehr so gut, dass man es sich wirklich überlegen sollte. Ich kann mich entspannen, während ich fahre, und muss mir keine Gedanken über Stau oder Parkplatzsuche machen.
Reporter: Wie beurteilen Sie die Einstellung der Schweizer zur Umwelt?
Tomasz: Die Schweizer sind sehr umweltbewusst. Das merkt man an vielen Dingen: der Mülltrennung, der Sauberkeit in den Städten, der Wertschätzung der Natur. Es gibt viele Initiativen für Umweltschutz, und die meisten Menschen halten sich an die Regeln. Das finde ich sehr positiv.
Reporter: Mussten Sie sich an lokale Regeln zur Mülltrennung anpassen?
Tomasz: Ja, auf jeden Fall! Das war am Anfang etwas verwirrend, weil die Regeln sehr spezifisch sind. Man trennt PET, Glas, Aluminium, Papier, Karton, Bioabfall und den Restmüll. Für den Restmüll gibt es spezielle, kostenpflichtige Säcke, die “Taxe au Sac”. Das ist eine Art Anreiz, um weniger Müll zu produzieren. Es gibt auch genaue Abholpläne. Man muss sich daran halten, sonst gibt es Ärger. Aber ich finde es gut, dass man hier so diszipliniert ist.
Reporter: Zum Thema Gesundheitswesen und Dienstleistungen: Haben Sie sich in der Schweiz medizinisch behandeln lassen? Wie beurteilen Sie die Kosten und Qualität der Gesundheitsversorgung?
Tomasz: Ja, Zosia und ich waren schon beim Arzt. Die Qualität der medizinischen Versorgung ist hervorragend. Die Ärzte sind sehr kompetent, die Kliniken modern und gut ausgestattet. Man fühlt sich wirklich gut aufgehoben. Allerdings sind die Kosten extrem hoch. Eine einfache Konsultation beim Hausarzt kostet schnell mal 100-150 CHF, und das muss man bis zur Franchise-Grenze selbst bezahlen. Für Zahnarztbesuche oder spezielle Therapien kann es richtig teuer werden, da diese oft nicht von der Grundversicherung übernommen werden. Man muss sich bewusst sein, dass man hier für medizinische Leistungen tief in die Tasche greifen muss.
Reporter: Hatten Sie eine Autopanne in der Schweiz? Wenn ja, wie hoch waren die Reparaturkosten?
Tomasz: Da ich kein Auto besitze, hatte ich glücklicherweise noch keine Autopanne hier.
Reporter: Nutzen Sie Renovierungs-, Technik- oder Reparaturdienste? Wie beurteilen Sie deren Preise und Qualität?
Tomasz: Ich habe bisher keine großen Renovierungen oder Reparaturen machen lassen müssen. Einmal hatte ich ein Problem mit dem Geschirrspüler, da kam ein Techniker. Der Stundensatz war hoch, ich glaube, über 100 CHF pro Stunde, aber er hat das Problem schnell gelöst. Die Qualität der Arbeit ist meist sehr gut, aber die Preise sind schon gesalzen. Man überlegt es sich dreimal, bevor man einen Handwerker ruft. Viele kleine Dinge versucht man, selbst zu erledigen.
6. Integration und soziales Leben
Reporter: Haben Sie die lokale Sprache gelernt? Welche Lernmethoden würden Sie empfehlen?
Tomasz: Ja, wie schon erwähnt, habe ich intensiv Französisch gelernt. Ich habe anfangs einen Intensivkurs an der Universität Genf besucht, das war sehr hilfreich für die Grundlagen. Aber am wichtigsten war für mich das Sprechen im Alltag. Ich habe jede Gelegenheit genutzt, Französisch zu sprechen, sei es bei der Arbeit mit Kollegen, beim Einkaufen oder im Kontakt mit anderen Eltern. Auch französische Radio- und Fernsehsender haben mir geholfen. Und ich habe mich mit französischen Büchern und Zeitungen auseinandergesetzt. Ich würde jedem empfehlen, sich aktiv ins Sprachbad zu begeben und keine Angst vor Fehlern zu haben.
Reporter: Wie beurteilen Sie die Offenheit der Schweizer gegenüber Ausländern?
Tomasz: Das ist eine schwierige Frage, denn es ist sehr unterschiedlich. Manchmal habe ich das Gefühl, dass die Schweizer eher zurückhaltend sind und es etwas dauert, bis man sie kennenlernt. Sie sind sehr höflich und korrekt, aber nicht immer sofort offen für tiefe Freundschaften. Es gibt aber auch viele sehr offene und herzliche Menschen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Arbeitswelt und die polnische Gemeinschaft hier sehr hilfreich für die Integration waren. Die Menschen in Genf sind vielleicht etwas internationaler und offener als in anderen Regionen, das ist mein Eindruck.
Reporter: Was sind Ihre Lieblingsbeschäftigungen in der Schweiz?
Tomasz: Ich liebe die Natur hier. Wir machen oft Wanderungen in den Alpen oder an den Genfersee. Die Landschaft ist einfach atemberaubend. Ich spiele auch gerne Gitarre in meiner Freizeit. Und am Sonntag verbringen Zosia und ich gerne Zeit im Park oder gehen ins Kino. Ich engagiere mich auch aktiv in der polnischen Gemeinschaft hier in Genf, wir treffen uns regelmäßig, organisieren Veranstaltungen und das ist ein wichtiger Anker für mich.
Reporter: Können Sie touristische Orte oder Attraktionen in Ihrer Region empfehlen?
Tomasz: In Genf selbst ist natürlich die Jet d’Eau, die Wasserfontäne, ein Wahrzeichen. Auch die Altstadt mit der St. Pierre Kathedrale ist wunderschön. Für Familien kann ich das Naturhistorische Museum oder den Botanischen Garten empfehlen. Und natürlich der Genfersee selbst, man kann Bootsfahrten machen oder einfach am Ufer spazieren. Etwas außerhalb gibt es den Mont Salève auf der französischen Seite, von wo man einen fantastischen Blick über Genf hat. Und die ganze Region um den See herum ist einfach malerisch.
7. Formalitäten
Reporter: Kommen wir zu den Formalitäten. Welche Bank nutzen Sie in der Schweiz und wie beurteilen Sie deren Dienstleistungen und Gebühren?
Tomasz: Ich bin bei der PostFinance. Ich habe mich dafür entschieden, weil sie als sehr stabil und zuverlässig gilt. Die Gebühren sind in Ordnung, vergleichbar mit anderen Banken. Der Online-Banking-Service ist gut und ich hatte bisher keine Probleme. Die Kundenbetreuung ist auch auf Englisch verfügbar, was am Anfang sehr hilfreich war.
Reporter: War es einfach, ein Bankkonto zu eröffnen?
Tomasz: Ja, das war relativ einfach. Ich musste meinen Ausweis, meine Aufenthaltsbewilligung und eine Bestätigung des Arbeitgebers vorlegen. Das hat alles reibungslos funktioniert.
Reporter: Besitzen Sie eine Daueraufenthaltsgenehmigung oder die Schweizer Staatsbürgerschaft? Wie war dieser Prozess?
Tomasz: Ich besitze die C-Bewilligung, also die Niederlassungsbewilligung. Die habe ich nach fünf Jahren Aufenthalt in der Schweiz erhalten. Vorher hatte ich eine B-Bewilligung, die jährlich erneuert werden musste. Der Prozess für die C-Bewilligung war etwas aufwendiger, man musste nachweisen, dass man integriert ist, die Sprache beherrscht und keine Straftaten begangen hat. Es war aber machbar. Die Schweizer Staatsbürgerschaft habe ich nicht beantragt, das ist ein noch viel längerer und komplizierterer Prozess. Für mich ist die C-Bewilligung im Moment ausreichend.
8. Bildung und Familie
Kinder und Kinderbetreuung
Reporter: Kommen wir zum wichtigen Thema der Kinderbetreuung. Wie hoch sind die monatlichen Kosten für den Kindergarten/die Kinderkrippe in Ihrer Region?
Tomasz: Zosia ist ja schon zwölf und geht zur Schule, aber ich erinnere mich noch gut an die Kosten für die Kinderkrippe. Die Preise variieren stark je nach Kanton und Gemeinde. In Genf kann ein Krippenplatz für ein Vollzeitkind leicht 2.000 bis 2.500 CHF pro Monat kosten, wenn man keine Subventionen bekommt. Das ist enorm.
Reporter: Bieten Kindergärten Ermäßigungen je nach Familieneinkommen an? Wie beantragt man solche Ermäßigungen?
Tomasz: Ja, das ist ein wichtiger Punkt. Die meisten Gemeinden bieten subventionierte Krippenplätze an, deren Kosten vom Einkommen und Vermögen der Eltern abhängen. Es gibt eine einkommensbasierte Tariftabelle. Man muss einen Antrag bei der Gemeinde stellen, in dem man sein Einkommen, Vermögen und die Familiensituation offenlegt. Es ist ein recht bürokratischer Prozess mit vielen Dokumenten, aber es lohnt sich auf jeden Fall, denn die Ersparnis kann erheblich sein. Ohne diese Subventionen wäre es für viele Familien, besonders Alleinerziehende, unmöglich, die Kinderbetreuung zu finanzieren.
Reporter: Nutzen Sie private oder öffentliche Kindergärten? Wie beurteilen Sie die Unterschiede?
Tomasz: Zosia war damals in einer subventionierten öffentlichen Krippe. Der Vorteil ist, dass die Kosten, wenn man berechtigt ist, deutlich geringer sind. Die Qualität der Betreuung war aber trotzdem sehr gut. Private Kindergärten sind oft noch teurer, bieten aber manchmal flexiblere Betreuungszeiten oder spezielle pädagogische Konzepte. Für mich war die öffentliche Krippe die einzige Option, die finanziell tragbar war, und ich war sehr zufrieden damit.
Reporter: Gibt es Alternativen zu Kindergärten, wie Tagesmütter oder Spielgruppen? Wie beurteilen Sie deren Kosten und Qualität?
Tomasz: Ja, diese Alternativen gibt es. Tagesmütter (Maman de Jour) sind oft etwas flexibler und familiärer, aber die Kosten können ähnlich hoch sein wie bei Krippen, es sei denn, man findet eine private Lösung ohne Vermittlung. Spielgruppen (Groupes de Jeu) sind eher für ein paar Stunden pro Woche gedacht und dienen primär der frühkindlichen Sozialisierung und dem Spracherwerb. Sie sind in der Regel günstiger als Krippen. Für Zosia haben wir keine Tagesmutter genutzt, aber ich kenne andere Eltern, die sehr gute Erfahrungen damit gemacht haben.
Reporter: Nehmen Ihre Kinder an außerschulischen Aktivitäten teil? Wie hoch sind die Kosten dafür?
Tomasz: Ja, Zosia liebt Modern Dance. Sie nimmt zweimal pro Woche an einem Kurs teil. Das kostet uns etwa 120 CHF pro Monat. Manchmal gibt es auch noch Kosten für die Ausstattung oder Aufführungen. Sie hat auch mal für eine kurze Zeit einen Zeichenkurs besucht, der war ähnlich teuer.
Reporter: Wie beurteilen Sie die Verfügbarkeit von außerschulischen Aktivitäten in Ihrer Region?
Tomasz: Die Verfügbarkeit ist sehr gut. Es gibt ein riesiges Angebot an Sportvereinen, Musikschulen, Tanzschulen und anderen kreativen Kursen. Man findet für jedes Interesse etwas. Die Organisation ist auch sehr professionell.
Reporter: Werden außerschulische Aktivitäten in der Landessprache durchgeführt oder gibt es auch Möglichkeiten zum Sprachenlernen in anderen Sprachen?
Tomasz: Die meisten Aktivitäten, an denen Zosia teilnimmt, werden auf Französisch durchgeführt. Das war für sie am Anfang eine Herausforderung, aber es hat ihr enorm geholfen, die Sprache zu lernen. Es gibt auch Kurse in anderen Sprachen, zum Beispiel Englisch, aber die sind meistens in privaten Schulen und entsprechend teurer.
Reporter: Wie beurteilen Sie die Öffnungszeiten von Kindergärten/Kinderkrippen? Sind sie an die Arbeitszeiten der Eltern angepasst?
Tomasz: Die Öffnungszeiten sind oft von etwa 7:00 oder 7:30 Uhr bis 18:00 oder 18:30 Uhr. Für normale Vollzeitjobs sind sie meistens ausreichend. Als Busfahrer mit wechselnden Schichten war das manchmal eine Herausforderung, da musste ich mich gut organisieren und auf die Unterstützung meiner Kollegen oder der polnischen Gemeinschaft zählen.
Reporter: Nutzen Sie die sogenannte “Lunchbetreuung”? Wie beurteilen Sie deren Qualität und Kosten?
Tomasz: Ja, Zosia nutzt die “Lunchbetreuung” (Parascolaire) in der Schule. Das bedeutet, dass die Kinder über Mittag in der Schule betreut werden, essen und Hausaufgaben machen können. Das ist sehr praktisch, besonders für berufstätige Eltern. Die Qualität ist gut, das Essen ist in Ordnung, und die Betreuer sind freundlich. Die Kosten dafür sind einkommensabhängig, ähnlich wie bei der Krippe. Für uns sind das etwa 150-200 CHF pro Monat.
Reporter: Bieten Schulen Horte oder andere Formen der außerschulischen Betreuung an?
Tomasz: Ja, die Schulen bieten verschiedene Formen der außerschulischen Betreuung an, die eben unter dem Begriff “Parascolaire” zusammengefasst werden. Das umfasst die Betreuung über Mittag, aber auch vor und nach dem Unterricht. Das ist sehr gut organisiert und ermöglicht es den Eltern, Vollzeit zu arbeiten.
Reporter: Erhalten Sie Familienzulagen? Wie funktioniert der Antragsprozess?
Tomasz: Ja, ich erhalte Familienzulagen (Allocations Familiales) für Zosia. Das ist ein monatlicher Betrag, der das Einkommen von Familien mit Kindern unterstützen soll. Die Höhe variiert je nach Kanton und Alter des Kindes. In Genf sind das für Zosia aktuell 300 CHF pro Monat. Der Antragsprozess läuft über den Arbeitgeber. Man muss ein Formular ausfüllen und die Geburtsurkunde des Kindes vorlegen. Das ist relativ unkompliziert.
Reporter: Gibt es andere Formen der finanziellen Unterstützung für Familien in der Schweiz?
Tomasz: Ja, es gibt verschiedene kantonale und kommunale Unterstützungsleistungen, die je nach Einkommen und Familiensituation variieren können. Zum Beispiel gibt es in einigen Kantonen Mietzinsbeihilfen oder Beiträge zur Krankenkassenprämie für Familien mit geringem Einkommen. Man muss sich da aktiv bei der Gemeinde oder den Sozialämtern informieren. Auch für Ausbildungskosten oder außerschulische Aktivitäten gibt es manchmal Unterstützung.
Kindererziehung
Reporter: Wie beurteilen Sie die Qualität der Vorschul- und Grundschulbildung in der Schweiz?
Tomasz: Die Qualität der Vorschul- und Grundschulbildung ist sehr hoch. Die Schulen sind gut ausgestattet, die Klassen sind nicht zu groß, und die Lehrer sind gut ausgebildet. Der Fokus liegt nicht nur auf dem reinen Lernen, sondern auch auf der Entwicklung der Kinder. Zosia geht sehr gerne zur Schule.
Reporter: Unterscheidet sich das Bildungssystem von dem in Ihrem Heimatland?
Tomasz: Ja, es gibt schon einige Unterschiede. In Polen ist das System oft frontaler und lehrerzentrierter. Hier in der Schweiz ist es kindzentrierter und individueller. Es wird viel Wert auf die Selbstständigkeit und das kritische Denken der Kinder gelegt. Die Noten sind auch anders, und es gibt weniger Druck in den unteren Klassen. Die Kinder haben mehr Zeit zum Spielen und Entdecken.
Reporter: Hatten Ihre Kinder Schwierigkeiten, sich an das Schweizer Bildungssystem anzupassen?
Tomasz: Am Anfang war es für Zosia, besonders wegen der Sprache, eine Herausforderung. Sie konnte ja kein Französisch. Aber die Schule hat sie toll unterstützt. Es gab spezielle Förderkurse für Kinder, die neu im Land waren und die Sprache lernen mussten. Die Lehrer waren sehr geduldig und verständnisvoll. Nach etwa einem halben Jahr konnte sie schon gut kommunizieren, und nach einem Jahr war sie fließend. Kinder lernen Sprachen so viel schneller als Erwachsene!
Reporter: Lernen Ihre Kinder die lokale Sprache? Welche Lernmethoden waren effektiv?
Tomasz: Ja, Zosia hat Französisch gelernt. Wie gesagt, die Schule war der wichtigste Faktor. Das Immersionsprinzip, also das Eintauchen in die Sprache im Alltag, ist unschlagbar. Aber auch das Spielen mit anderen Kindern und das Schauen von französischen Kindersendungen hat ihr geholfen. Ich habe ihr auch immer vorgelesen und wir haben zusammen französische Lieder gehört.
Reporter: Bieten Schulen Sprachförderung für ausländische Kinder an? Wie beurteilen Sie deren Qualität?
Tomasz: Ja, das ist ein großer Pluspunkt des Schweizer Systems. Die Schulen bieten intensive Sprachförderung an. Für Zosia gab es spezielle Stunden, in denen sie zusätzlichen Französischunterricht bekam. Die Qualität dieser Förderung war sehr gut und hat ihr enorm geholfen, sich schnell zu integrieren und in der Schule zurechtzufinden.
Reporter: Sind öffentliche Schulen völlig kostenlos? Wenn nicht, welche zusätzlichen Kosten fallen an?
Tomasz: Öffentliche Schulen sind in der Schweiz grundsätzlich kostenlos. Man zahlt keine Schulgebühren. Es gibt aber trotzdem einige zusätzliche Kosten. Dazu gehören zum Beispiel Lehrmittel (manchmal muss man bestimmte Bücher oder Materialien selbst kaufen), Ausflüge und Klassenlager. Für Zosia sind das vielleicht 200-300 CHF pro Jahr.
Reporter: Wenn Sie Privatschulen nutzen würden, wie hoch wären die jährlichen Kosten und was würde Ihre Wahl beeinflussen?
Tomasz: Ich nutze keine Privatschulen, aber ich weiß, dass die Kosten sehr hoch sind, oft 15.000 CHF oder mehr pro Jahr. Ich hätte mir das auch gar nicht leisten können. Die Wahl einer Privatschule hängt oft von den individuellen Bedürfnissen des Kindes ab, zum Beispiel wenn es spezielle Förderungen braucht, die die öffentliche Schule nicht bieten kann, oder wenn man ein internationales Umfeld wünscht. Für mich war die öffentliche Schule immer die erste Wahl und ich bin sehr zufrieden damit.
Reporter: Wie beurteilen Sie den Umgang der Lehrer mit den Kindern? Ist er individueller als in Ihrem Heimatland?
Tomasz: Der Umgang der Lehrer mit den Kindern ist hier meiner Meinung nach deutlich individueller und kindgerechter. Die Lehrer sind sehr aufmerksam, gehen auf die Bedürfnisse der einzelnen Schüler ein und fördern ihre Stärken. Es gibt weniger Leistungsdruck und mehr Fokus auf die Freude am Lernen. Das war für Zosia und mich eine sehr positive Erfahrung.
Reporter: Wie funktioniert das Benotungssystem in Schweizer Schulen?
Tomasz: Das Benotungssystem ist etwas anders als in Polen. Die Notenskala geht meist von 1 bis 6, wobei 6 die beste Note ist und 4 die geringste genügende Note. In den unteren Klassen gibt es oft noch keine Ziffernnoten, sondern eher verbale Beurteilungen oder Punktesysteme. Das nimmt etwas den Druck raus.
Freizeit mit Kindern
Reporter: Welche Orte würden Sie für die Freizeit mit Kindern empfehlen?
Tomasz: In Genf selbst gehen wir sehr gerne in den Parc des Bastions mit dem riesigen Schachbrett und Spielplatz. Der Jardin Anglais mit dem Jet d’Eau ist auch immer wieder schön. Für etwas mehr Action kann ich den Parc La Grange empfehlen, der auch einen tollen Spielplatz und Rosengarten hat. Wenn das Wetter nicht so gut ist, ist das Musée d’histoire naturelle de Genève toll für Kinder. Und wie gesagt, die ganze Region um den Genfersee lädt zu Spaziergängen und Ausflügen ein.
Reporter: Nutzen Sie lokale Spielplätze oder Parks? Wie beurteilen Sie deren Qualität und Sicherheit?
Tomasz: Ja, wir nutzen die Spielplätze und Parks sehr oft. Die Qualität und Sicherheit sind sehr hoch. Die Spielgeräte sind modern und gepflegt, und die Parks sind sauber und sicher. Man kann die Kinder dort unbesorgt spielen lassen.
Reporter: Nehmen Sie an Familienveranstaltungen der lokalen Gemeinschaft teil?
Tomasz: Ja, wir versuchen, an den Veranstaltungen der polnischen Gemeinschaft teilzunehmen, das ist uns wichtig. Und manchmal gibt es auch lokale Feste oder Märkte in unserem Quartier, da schauen wir auch gerne vorbei. Es ist eine gute Möglichkeit, andere Leute kennenzulernen und sich zu integrieren.
Reporter: Was sind Ihre Lieblingsaktivitäten im Freien mit Kindern?
Tomasz: Wir lieben Wanderungen in den Voralpen oder in den Jurabergen, die nicht weit von Genf sind. Zosia mag es auch, mit dem Fahrrad am See entlangzufahren. Und im Sommer gehen wir gerne schwimmen im See oder in einem der öffentlichen Bäder.
Reporter: Wie viel geben Sie durchschnittlich pro Monat für Kinderattraktionen aus?
Tomasz: Im Monat geben wir für Kinderattraktionen, also zum Beispiel Kinobesuche oder Ausflüge, etwa 50-100 CHF aus. Wenn wir mal einen größeren Ausflug machen, wie zum Beispiel in einen Vergnügungspark, dann ist es natürlich mehr.
Reporter: Nutzen Sie Rabattkarten oder Treueprogramme für Familienattraktionen?
Tomasz: Ja, manchmal gibt es da Angebote oder Familienpässe, die sich lohnen können. Ich schaue immer, ob es Möglichkeiten gibt, zu sparen.
Gesundheit und Entwicklung von Kindern
Reporter: Wie beurteilen Sie die Verfügbarkeit von Kinderärzten in der Schweiz? Ist es einfach, einen Arzt zu finden, der Ihre Sprache spricht?
Tomasz: Die Verfügbarkeit von Kinderärzten ist gut. Es gibt genügend Ärzte, und man bekommt relativ schnell Termine. Einen Arzt zu finden, der Polnisch spricht, ist natürlich schwierig. Aber viele Ärzte sprechen Englisch, und mit meinem Französisch komme ich mittlerweile auch gut zurecht. Es ist wichtig, eine gute Beziehung zum Kinderarzt aufzubauen.
Reporter: Wie hoch sind die Kosten für Arztbesuche und Impfungen für Kinder?
Tomasz: Die Kosten für Arztbesuche sind, wie bei Erwachsenen, relativ hoch. Ein Kinderarztbesuch kostet auch schnell 100-150 CHF, die man bis zur Franchise-Grenze selbst tragen muss. Impfungen für Kinder sind in der Regel von der Grundversicherung gedeckt, aber es gibt auch hier Selbstbehalte.
Reporter: Nehmen Ihre Kinder an Sportaktivitäten teil, die von der Schule oder Sportvereinen organisiert werden? Wie beurteilen Sie deren Qualität und Kosten?
Tomasz: Zosia nimmt am Modern Dance teil, das ist ihr Sport. Die Qualität der Tanzschule ist sehr gut, professionell und die Lehrer sind engagiert. Die Kosten habe ich ja schon genannt, das ist schon ein Betrag, aber es ist eine gute Investition in ihre Entwicklung. Die Schulen bieten auch Sportunterricht an, aber keine Vereinsaktivitäten.
Reporter: Welche Sportarten sind bei Kindern in der Schweiz am beliebtesten?
Tomasz: Fußball ist natürlich sehr populär, aber auch Skifahren, Schwimmen, Leichtathletik, Turnen und Eishockey. Es gibt eine große Vielfalt.
Reporter: Wie beurteilen Sie die Unterstützung von Schulen und Kindergärten bei der emotionalen Entwicklung von Kindern?
Tomasz: Ich finde, dass die Schulen und Kindergärten hier einen großen Wert auf die ganzheitliche Entwicklung der Kinder legen, also nicht nur auf das Akademische, sondern auch auf die soziale und emotionale Entwicklung. Es gibt Programme zur Prävention von Mobbing, zur Förderung der Sozialkompetenzen und zur Unterstützung bei Stress. Das finde ich sehr gut und wichtig.
Reporter: Bieten Schulen Aktivitäten an, die die soziale Integration ausländischer Kinder unterstützen?
Tomasz: Ja, auf jeden Fall. Die Schulen sind sich der Vielfalt ihrer Schülerschaft bewusst und bieten verschiedene Maßnahmen zur Integration an. Neben der Sprachförderung gibt es oft auch spezielle Projekte oder Veranstaltungen, die das gegenseitige Verständnis fördern sollen. Zosia hat sich hier sehr schnell wohlgefühlt und viele Freunde gefunden.
Zusätzliche Fragen zur Elternschaft in der Schweiz
Reporter: Wie beurteilen Sie die Kindererziehung in der Schweiz im Vergleich zu Ihrem Heimatland? Was ist einfacher, was schwieriger?
Tomasz: Generell finde ich die Kindererziehung in der Schweiz sehr unterstützend. Das Schulsystem ist gut, die Kinderbetreuung ist professionell, und es gibt viele Möglichkeiten für außerschulische Aktivitäten. Die Schweizer Gesellschaft ist auch sehr kinderfreundlich. Was einfacher ist:
- Sicherheit und Sauberkeit: Man fühlt sich sicherer und die Umgebung ist sehr gepflegt.
- Bildungssystem: Die Qualität und der individuelle Ansatz in der Schule sind sehr gut.
- Work-Life-Balance: Es ist einfacher, Arbeit und Familie unter einen Hut zu bekommen, da die Arbeitszeiten oft geregelter sind.
Was schwieriger ist:
- Kosten: Die enormen Kosten für Kinderbetreuung, Aktivitäten und generell das Leben sind eine große Belastung.
- Integration: Manchmal kann es schwierig sein, tiefe Freundschaften zu schließen und sich wirklich in die Gesellschaft zu integrieren.
- Sprachbarriere: Obwohl die Schulen unterstützen, ist die Sprache am Anfang eine große Hürde.
Reporter: Haben Sie Mutterschafts-/Vaterschaftsurlaub genommen? Wie beurteilen Sie dessen Dauer und Bedingungen?
Tomasz: Als ich hierherkam, war Zosia schon älter, daher kam für mich kein Vaterschaftsurlaub in Frage. Ich weiß aber, dass der Vaterschaftsurlaub in der Schweiz relativ kurz ist, nur zwei Wochen. Das ist in Polen oder anderen europäischen Ländern oft länger. Es gibt aber Bestrebungen, dies zu verlängern.
Reporter: Gibt es lokale Selbsthilfegruppen für ausländische Eltern?
Tomasz: Ja, es gibt in vielen Städten und Gemeinden solche Gruppen. Ich bin selbst in der polnischen Gemeinschaft Genf aktiv, und dort gibt es auch viele Eltern mit Kindern. Das ist eine enorme Unterstützung. Man kann sich austauschen, Ratschläge geben und fühlt sich nicht so allein. Ich würde jedem ausländischen Elternteil empfehlen, solche Gruppen zu suchen und sich dort zu engagieren. Es ist ein wichtiger Anker in der neuen Heimat.
9. Außergewöhnliche Erlebnisse
Reporter: Hat Sie etwas besonders überrascht während Ihres Lebens in der Schweiz?
Tomasz: Ja, einige Dinge. Die Pünktlichkeit der Schweizer ist wirklich bemerkenswert. Wenn man eine Verabredung um 10 Uhr hat, dann kommt man auch um 10 Uhr und nicht fünf Minuten später. Auch die Ruhe am Sonntag war am Anfang ungewohnt. Fast alle Geschäfte sind geschlossen, die Straßen sind leerer. Das hat aber auch seinen Charme, man wird zur Entspannung gezwungen. Und die Effizienz und Organisation in allem, von der Verwaltung bis zum öffentlichen Verkehr, ist beeindruckend. Was mich auch überrascht hat, ist die Liebe zum Detail und die Qualität der Produkte und Dienstleistungen, auch wenn sie ihren Preis hat.
Reporter: Welche Erfahrungen haben Sie mit nationalen oder lokalen Festen in der Schweiz gemacht?
Tomasz: Ich habe das Genfer Fest (Fêtes de Genève) erlebt, das ist ein großes Sommerfest mit Feuerwerk und vielen Attraktionen am See. Das ist wirklich beeindruckend. Auch der Nationalfeiertag am 1. August ist schön, da gibt es überall Feuerwerke und Feste. Die Fête de l’Escalade in Genf, die an die erfolgreiche Verteidigung der Stadt im 17. Jahrhundert erinnert, ist auch ein spannendes historisches Ereignis mit Umzügen und Kostümen. Ich finde es schön, dass die Schweizer ihre Traditionen so pflegen.
10. Ratschläge für neue Bewohner
Reporter: Was ist Ihrer Meinung nach das Schwierigste bei der Anpassung an das Leben in der Schweiz?
Tomasz: Das Schwierigste ist die finanzielle Anpassung an die hohen Lebenshaltungskosten. Man muss sein Budget wirklich sehr genau im Griff haben und sich von der polnischen Mentalität des “mal eben kurz etwas kaufen” verabschieden. Auch die Sprachbarriere ist am Anfang eine große Hürde. Und das Eingewöhnen in die Mentalität der Schweizer, die manchmal etwas distanzierter wirken können, braucht seine Zeit. Aber mit Geduld und Offenheit ist das alles machbar.
Reporter: Nutzen Sie Apps oder Websites, die den Alltag erleichtern?
Tomasz: Ja, ich nutze die TPG-App für den öffentlichen Verkehr, das ist sehr praktisch für Fahrplanauskünfte. Für Nachrichten und Wetter nutze ich die lokalen Apps. Und für Preisvergleiche beim Einkaufen nutze ich die Apps der Supermärkte. Ansonsten helfen mir auch Google Maps für die Navigation und Übersetzungs-Apps, wenn ich mal ein Wort nicht finde.
11. Allgemeine Lebensbeurteilung
Reporter: Wie beurteilen Sie die Lebensqualität in der Schweiz insgesamt?
Tomasz: Die Lebensqualität in der Schweiz ist extrem hoch. Die Sicherheit, die Sauberkeit, die hervorragende Infrastruktur, die wunderschöne Natur, das gute Bildungssystem und die stabile Wirtschaft – all das trägt dazu bei. Trotz der hohen Kosten fühle ich mich hier sehr wohl und sicher, und das ist mir als alleinerziehender Vater besonders wichtig.
Reporter: Wie beurteilen Sie die kulturellen Unterschiede zwischen Ihrem Heimatland und der Schweiz?
Tomasz: Die kulturellen Unterschiede sind spürbar. Die Schweizer sind oft konservativer und regeltreuer als Polen. Die Kommunikationsweise ist direkter, aber auch höflicher und formeller. In Polen ist es vielleicht etwas spontaner und emotionaler. Man muss lernen, diese Unterschiede zu respektieren und zu schätzen.
Reporter: Was sind die größten Vorteile des Lebens in der Schweiz?
Tomasz: Die größten Vorteile sind für mich:
- Sicherheit und Stabilität: Ich fühle mich hier sehr sicher, auch für Zosia ist das wichtig.
- Exzellente Infrastruktur: Die öffentlichen Verkehrsmittel, die Straßen, alles funktioniert reibungslos.
- Hohe Lebensqualität: Saubere Luft, wunderschöne Natur, gute Gesundheitssysteme.
- Gute Bildung und Berufsmöglichkeiten: Das System bietet viele Chancen.
- Respekt und Ordnung: Die Einhaltung von Regeln und der gegenseitige Respekt sind sehr angenehm.
Reporter: Was sind die größten Herausforderungen des Lebens in der Schweiz?
Tomasz: Die größten Herausforderungen sind:
- Hohe Lebenshaltungskosten: Das ist die absolute Nummer eins. Man muss immer auf sein Budget achten.
- Sprachbarriere und Integration: Es braucht Zeit und Mühe, die Sprache zu lernen und sich wirklich in die Gesellschaft zu integrieren.
- Bürokratie: Manchmal kann das Schweizer System sehr bürokratisch sein.
- Die “Schweizer Mentalität”: Manchmal kann die Zurückhaltung der Schweizer es schwierig machen, schnell tiefe Freundschaften zu schließen.
Reporter: Tomasz, vielen Dank für diesen offenen und detaillierten Einblick in Ihr Leben in der Schweiz. Das war sehr aufschlussreich und hilfreich für viele, die über einen Umzug nachdenken.
Tomasz: Sehr gerne! Es war mir eine Freude, meine Erfahrungen zu teilen. Ich hoffe, es hilft dem einen oder anderen weiter. Die Schweiz ist ein tolles Land, aber man muss wissen, worauf man sich einlässt.
Reporter: Das war unser Interview mit Tomasz, einem inspirierenden alleinerziehenden Vater, der sich in der Schweiz eine neue Existenz aufgebaut hat.
Details
Updated on August 24, 2025 at 10:19 am-
Price 6,500%
-
Property Type Chauffeur / Kurier
Similar Listings

- admin3991